Aus diesem Grund ist es mir ein Anliegen, sie bereits an dieser Stelle mit einem statistischen und erfahrungsgestützten Untersuchungsergebnis vertraut zu machen: Nur ein Viertel der Verletzten hat Beschwerden. Von diesen 25% heilen 60-70% spontan aus, d.h. sie sind nach wenigen Wochen oder Monaten wieder symptomfrei. Nur sehr wenige Betroffene haben länger als ein Jahr oder sogar ein Leben lang Probleme. Machen sie sich als Verletzte(r) also bewusst: Sie haben gute Chancen, nach einer fachspezifisch begleiteten Regenerationsphase wieder mit Lebensfreude und Leistungsfähigkeit in ihren Alltag zurück zu kehren!
Das auffällige – und wohl verunsichernde an dieser Whiplash- Problematik ist, dass es nicht sehr viel Kraft/ Geschwindigkeit zur Schädigung der Halswirbelsäule (im nachfolgenden „HWS“ genannt) braucht. Unter Umständen reichen 2.5g (Gravitations-Kraft-Einheit) für eine Verletzung aus. Das liegt an der speziellen Beweglichkeit und muskulären Führung unseres oberen Wirbelsäulenabschnittes. Entgegen der heute verbreiteten Meinung ist der Verletzungsmechanismus nicht ein Vor- und Zurückschleudern des Kopfes gegen den Hals, sondern eine S-förmige Verschiebung mit Überstreckung in der unteren HWS, bereits 75ms nach dem Aufprall (Grauer, Panjabi, Cholewicki, Nibu, Dvorak, 1998).
Je unvorbereiteter uns diese Kraft trifft und womöglich noch in einer ohnehin schon angespannten Lebenssituation (Familie, Beruf, vorbestehende Erkrankungen…), desto mehr Geduld kann es bei der Ausheilung der Symptomatik brauchen. Wir benötigen dann vielleicht mehr Zeit, um unsere Ressourcen zu stärken und unsere Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.
In den letzten Jahren haben sich in verschiedenen Behandlungsmethoden spezielle Konzepte zur Therapie des Nackentraumas entwickelt. Mich hat diese Thematik schon lange interessiert und ich habe mich deshalb verstärkt in den Bereichen
auf Behandlungen für Menschen mit Schleudertrauma spezialisiert. Meiner Erfahrung nach gibt es gute Genesungsverläufe bei Berücksichtigung der Aspekte dieser Methoden. Bei der nachfolgenden Beschreibung möchte ich sie darauf hinweisen, dass es sich hier nur um eine übergreifende Darstellung handelt. Selbstverständlich geht eine Therapie mit einer individuellen Bedürfnisabklärung und Planung einher.
Nach einer sorgfältigen Untersuchung und Dokumentation der Beschwerden durch ihren Arzt gelten in der Therapie folgende Richtlinien:
Ein weicher Halskragen wird nach den aktuellen Richtlinien zur Schleudertraumabehandlung nicht mehr verordnet, ist u.U. sogar kontraproduktiv. Sollten sie aber trotzdem das Bedürfnis verspüren, sich so zusätzlich eine gewisse Zeit zu stützen und zu schützen, fühlen sie sich frei! (Harte Halskragen werden nur bei knöchernen Verletzungen und Luxationen abgegeben und dann sind sie vermutlich zunächst stationär betreut.)
Behandlungsaspekte:
Ich hoffe, ihnen mit diesen Informationen ein wenig Mut gemacht zu haben. Es ist mir ein Anliegen, dass sie auch und gerade trotz der vielen Schwierigkeiten, die auf einen Nackentrauma-Patienten zukommen könnten, voll Vertrauen in ihre innewohnende Gesundheit an einen Heilungsprozess glauben. Ersetzen sie Zweifel durch Glauben und übernehmen sie Verantwortung für ihren Genesungsprozess! Sie haben immer viele Möglichkeiten, Ihre Situation zu verbessern!
Quellen:
Boeger-Therapie
Narbentherapie
Spittelstrasse 9
8910 Affoltern a/A
+41 76 564 67 23